Mittwoch, 25. September 2013

Brustgeschirr, ja bitte oder nein danke

Ich gebe zu, nie ein Freund von Brustgeschirren bei Hunden gewesen zu sein, nahmen sie doch speziell Whippets etwas von der Eleganz unserer kleinen edlen Begleiter. Dies galt insbesondere für Brustgeschirre der ersten Generation, die für den besonderen Körperbau von Windhunden, alles andere als geeignet waren, ständig verrutschten und an den Oberarmen scheuerten.

Wie elegant und formschön war und ist dagegen die enorme Vielfalt an wunderschönen, bunten, mehr oder weniger breiten und oftmals verspielten Windhundhalsbändern, die den schlanken Hals von Whippets formvollendet krönen.


Das problemlose Führen eines Whippets mit Halsband setzt allerdings voraus, dass dieser sich einigermaßen zivilisiert an der Leine bewegt, und nicht wie unsere Kiddy, während des  Spaziergangs an ihrer 8m-Flexileine pausenlos auf Anschlag geht, bzw. bedingt durch ihren enormen Jagdtrieb bei entdecken von Hase oder Reh (und davon gibt's bei uns jede Menge), blitzschnell losspurtet bis sie vom Ende der Leine abrupt abgebremst wird. Selbst der erfolgreiche Abschluss der Begleithundeprüfung, konnte sie von diesem Extremverhalten nicht abbringen, mit der Folge, dass sie immer öfter Anfälle des sogenannten Einwärtsniesens hatte. Dieses Einwärtsniesen, das wie ein schnarchen oder röcheln klingt und bei dem der Hund verzweifelt nach Luft ringt, trat bei Kiddy vor 2 Jahren so massiv auf, dass sie mehrfach täglich und vor allem nachts darunter zu leiden hatte.

Ausführliche Untersuchungen beim Tierarzt und in der Tierklinik mit Ultraschall und Röntgen von Herz und Lunge brachten keinen Befund. Die Standardaussage lautete immer lapidar, das kommt bei allen Rassen vor, und wir sollten uns keine Sorgen machen, denn es wäre für den Hund kein Problem. Den Eindruck hatten wir allerdings überhaupt nicht, denn Kiddy litt sehr unter diesen oft 5 - 10 Minuten andauernden Attacken und suchte jedesmal gezielt unsere Nähe, als wollte sie sagen, bitte bitte helft mir.

Nachdem Herrli schon immer die Ansicht vertrat, dass in Kiddy's Fall die Halsbänder Ursache des Übels wären, weil ständig der Kehlkopf gereizt wird, setzte er sich durch und Kiddy erhielt ihr erstes Brustgeschirr, maßgeschneidert und perfekt sitzend von Canifact. Seit Kiddy bei Spaziergängen und Wanderungen (mit wenigen Ausnahmen) dieses Brustgeschirr trägt, gingen die Anfälle sukzessive zurück und seit 1 Jahr ist sie vollkommen beschwerdefrei.

Wie glücklich wir darüber sind, könnt ihr euch sicher vorstellen und wir möchten allen, die mit dem gleichen Problem kämpfen, raten, probiert es mit einem Brustgeschirr. Mag sein, dass die Veterinärmedizin von unserer Theorie nichts hält, ich denke aber, der Erfolg gibt uns Recht und nachdem es inzwischen eine riesige Auswahl an bezaubernden und individuell gefertigten Modellen gibt, ist auch ein Whippet mit Brustgeschirr sehr adrett anzusehen.

Und was sagt ihr, Kiddy sieht doch richtig fesch aus mit ihrem Geschirr und wenn's dann noch der Gesundheit dient, sollten alle Zweifler überzeugt sein.

Na, wie seh' ich aus ???

Sehr, sehr adrett Kiddy !!!

2 Kommentare:

  1. Siri u. Alisha bekommen in "gefährlicher" Umgebung - starker Straßenverkehr, Tierarztbesuch, Wildgegenden - auch ausbruchsichere Brustgeschirre. Einerseits können sie nicht herausschlüpfen, wenn z.B. am Weg zum Tierarzt der Retourgang eingelegt wird, andererseits wird wirklich der Kehlkopf geschont. Alisha zerrt beim Anblik von Katzen, Hühnern, usw. derart, dass sie hustet.
    Mit Brustgeschirr wirkt der Hund "sportlich", weil die meisten Rennhunde in solchen geführt werden.
    Für normalen Ausgang bleibe ich dennoch bei Halsbändern, ich habe das Gefühl, sie besser "lenken" zu können, denn wo der Kopf hingerichtet ist, in diese Richtung gehen die Hunde auch (Pferde führt man auch mit Zügel am Kopf)
    LG, Elisabeth

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  2. ich finde auch das Geschirre "dieses ziehen" fördern, da bleibe ich lieber beim Halsband!
    allerdings gibt es eben auch Ausnahmen, und jeder Hund ist anders. Das Gespür des Besitzers ist gefragt! Gerade Hunde die nicht ziehen und alte Hunde sind in einem Geschir sicherlich besser aufgehoben.
    Dackelpeter

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